Geteilte Ernte, geteilte Freude – Wie Bergfeigen durchs Dorf wandern
von Perikles Mylonas, Altenstädter, zugezogen aus Griechenland

Text
Geschichte
Ich wurde in Griechenland geboren und wuchs in einer Umgebung auf, in der ein eigener Garten kaum möglich war. Doch die Liebe zur Natur war tief in mir verwurzelt, auch wenn ich erst später lernte, sie aktiv zu gestalten. Als Kind zog ich elfmal um, bis meine Familie schließlich in Vorarlberg eine neue Heimat fand.
Heute lebe ich mit meiner Frau in Altenstadt und gemeinsam versuchen wir, so naturbewusst wie möglich zu leben. Wir haben einen kleinen Acker gepachtet, auf dem wir Gemüse, Kürbis, Kartoffeln, Feldblumen und Sonnenblumen anbauen. Meine Frau, die nach ihrer Pensionierung die Landwirtschafts- und Imkerschule abgeschlossen hat, ist die treibende Kraft hinter unserem Gartenprojekt. Ich unterstütze sie, wo ich kann – ich richte Werkzeuge, mähe mit dem Balkenmäher das hohe Gras und sammle Kartoffelkäfer ab.
Besonders fasziniert mich, wie auch südliche Früchte in unserem Klima gedeihen können. Bergfeigen habe ich inzwischen über 50 Stück gezüchtet und verschenkt. Zitronenbäumchen und Trauben wachsen ebenso in unserem Garten und zeigen, dass mit Geduld und Hingabe vieles möglich ist. Mein ganzer Stolz ist unser Bergfeigenstrauch, der zweimal im Jahr trägt – eine reiche Ernte, die ich gerne mit anderen teile.
Jedes Mal, wenn ich eine Feige verschenke, geht sie auf eine kleine Reise: zu Nachbar:innen, Freund:innen oder zufälligen Bekannten. Oft erzählen mir die Beschenkten später, dass sie die Feigen selbst weitergegeben haben – manchmal als frische Frucht, manchmal als Marmelade oder eingekocht in süßen Spezialitäten. Auf diese Weise hat sich die Bergfeige still und leise durch Altenstadt bewegt, ist in neue Gärten eingezogen und so manche Familien haben sich über die leckeren Früchte und Marmelade gefreut.
Obwohl meine Zeit durch meine Hobbys – Segeln, Fischen, Wandern, Radfahren und natürlich unsere sechs Enkel:innen – begrenzt ist, finde ich immer wieder Momente, um handwerkliche Arbeiten selbst zu erledigen oder anderen zu helfen. Für mich bedeutet Nachhaltigkeit, den Boden nicht unnötig zu verdichten, mehr Bäume zu pflanzen und die Natur zu respektieren.
Die Freude an der Natur begleitet mich nun schon ein Leben lang – und ich gebe sie gerne weiter.
Text
Geschichte in leichter Sprache
Ich heiße Perikles.
Ich komme aus Griechenland.
Ich lebe seit 40 Jahren in Altenstadt.
Als Kind hatten wir keinen Garten.
Später zog ich oft um.
Jetzt lebe ich mit meiner Frau in Altenstadt.
Wir haben einen kleinen Acker.
Meine Frau macht viel im Garten.
Ich helfe mit.
Zum Beispiel beim Rasenmähen oder Käfer sammeln.
Ich liebe Bergfeigen.
Ich habe viele selbst gezogen.
Ich habe sie an viele Menschen im Dorf verschenkt.
Die Feigen wandern so durch das Dorf.
Manchmal werden sie zu Marmelade.
Es freut mich, wenn andere sich darüber freuen.
Ich liebe die Natur.
Ich finde es wichtig, sie zu schützen.
Es braucht mehr Bäume.
Auch mit wenig Zeit helfe ich gerne im Garten.
Ich habe viel Freude in der Natur.
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Geschichte
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